Vieles spricht dafür, dass diese Erkenntnis von Marcus Buckingham, Autor und Unternehmensberater aus UK nicht nur traurig, sondern auch wahr ist.
Teil 1: Mögliche Gründe
Werden Führungskräfte mit einer solchen Feststellung konfrontiert reagieren sie, wenn überhaupt, entweder mit Abwehr: „also bei uns haben wir zum Glück an dieser Stelle keine Probleme“- oder es zeigt sich die reumütige Einsicht, „das Thema Personalführung sollten wir jetzt wirklich einmal ernsthaft anpacken“. Die Betonung liegt allerdings sehr häufig auf sollte, müsste oder könnte. Meisten wird beschlossen, mal wieder mit den Mitarbeitern ein Teamtraining zu veranstalten oder die seit Jahren dahindümpelnden Personalgespräche aufleben zu lassen. Was passiert daraufhin? Die Teilnehmer des Teamtrainings erklären, „hier sitzen definitiv die falschen Leute“, die Personalgespräche werden in der Regel immer wieder verschoben ( „dafür haben wir wirklich überhaupt keine Zeit“). Ganz fatal wird es, wenn die Mitarbeitergespräche zu sinnentleerten Ritualen mutieren, die tatsächlich ganz und gar nicht nicht als Führungsinstrument taugen („das haben wir aber doch schon immer gesagt“).
Mitarbeitergespräche mutieren leider allzu oft zu sinnentleerten Ritualen!
Wechseln wir mal kurz die Perspektive. Die aktuell zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte haben irgendwie bemerkt, dass ihre Zahl kontinuierlich abnimmt. Statt dem uns, aus vergangenen Tagen so vertrauten Überangebot, ist mittlerweile eine real existierende Arbeitskräfteknappheit geworden. Legen wir jetzt noch die Annahme zugrunde, dass das Gesetz von Angebot und Nachfrage und die daraus resultierenden Marktmechanismen bekannt sind, müsste klar sein , dass es auf dem Arbeitsmarkt zu Verschiebungen gekommen ist. Die Erwartungen an den Arbeitsplatz sind höher geworden. Höhere Erwartungen, die sich zum einen auf das Monetäre (Gehaltsforderungen) beziehen, zum anderen aber auch auf die Erwartungshaltung an das gesmte Arbeitsumfeld. Dabei ist es leider nicht getan mit dem legendären Obstkorb oder dem Firmen E-Bike.
Die Erwartungen an den Arbeitsplatz gehen heute weit über den Obstkorb und das Firmen-E-Bike hinaus, was wir brauchen ist eine gelebte Führungskultur
Mehr denn je möchten heute Arbeitnehmer erkennen, dass die eigenen Gefühle und Bedürfnisse ausreichend berücksichtigt werden und dass ihr Einsatz von den Vorgesetzten gesehen und gewürdigt wird, Das Zauberwort heißt hier „Führen mit Empathie“.
Wenn Chefs dieses Zauberwort beherzigen und richtig damit umgehen, werden sie auch nicht mehr so oft verlassen.
Teil 2 folgt in Kürze. Dann werden wir das Thema „Führen mit Empathie“ etwas genauer unter die Lupe nehmen.