Aus gegebenem Anlass ein paar Worte zur Arbeit von Market Advice im Bereich  Unternehmensnachfolge.

„5 – 10 Jahre will ich noch arbeiten!“ – „Keiner kennt das Unternehmen so gut wie ich.“ – „Die Jungen haben doch alle keine Ahnung und keinen Biss!“

Diese und ähnliche Aussagen zeigen, dass die Unternehmensnachfolge in vielen Fällen in ihrer Brisanz falsch eingeschätzt wird. Folge dieser Fehleinschätzung ist, dass in Deutschland tausende Arbeitsplätze in Gefahr sind. Immer wieder stellen wirtschaftlich gesunde, mittelständische Unternehmen ihren Betrieb ein, weil die Unternehmensnachfolge viel zu spät auf den Weg gebracht wurde oder weil deren Umsetzung eigentlich vermeidbare Fehler aufweist.

Hinzu kommt, dass gerade unvorhergesehene Ereignisse (wie beispielsweise Unfall, Krankheit oder Tod) für Unternehmen bei fehlender Vorsorge sehr schnell die existenzielle Krise bedeuten.

In Deutschland stehen jedes Jahr fast 80.000 Unternehmen vor einer Nachfolgeregelung aus Altersgründen, die meist mehr oder weniger gut umgesetzt wird. Der anstehende Wechsel in der Führungsebene eines mittelständischen Unternehmens stellt einen sehr großen Einschnitt in der Entwicklung eines Unternehmens dar. Eine neue Führung bringt oft eine neue Unternehmens- und Führungskultur mit sich und auch die internen Prozesse müssen neu adaptiert werden.

Bei der Übergabe eines Unternehmens an einen Nachfolger spielen nicht nur die sogenannten harten Fakten (Unternehmenswert, Vertragsgestaltung, steuerliche Aspekte etc.) eine Rolle.

Oft sind es persönliche Befindlichkeiten und Ängste, also Themen jenseits von Unternehmenswert und BWA,  Hemmfaktoren im Übernahmeprozess, die dafür verantwortlich sind, dass relativ wenig Übernahmen gelingen.

Erbstreitigkeiten in der Familie, unterschiedliche Auffassungen bei gemeinsamer Unter­nehmensfortführung durch die Kinder, Auseinandersetzungen aufgrund unzureichender Kompetenzabgrenzungen zwischen Übergeber und Übernehmer oder auch leistungs­hemmende Ängste der Belegschaft nach der Unternehmensübergabe, tragen zusätzlich zu Konflikten bei. Hinzu kommt die Suche nach einem für beide Seiten akzeptablen Kaufpreis, die sich fast immer als schwierig erweist.

Bei der Lösung von solchen Unternehmensnachfolgekonflikten kann eine Mediation hilfreich sein.

Neben der Notwendigkeit, Streitigkeiten zwischen unterschiedlichen Akteuren im Geschäftsleben aus der Welt zu schaffen, war das Thema Konflikte bei der Unternehmensnachfolge ein weiterer wichtiger Grund für mein Interesse am Thema Mediation.

Mediation ist ein Verfahren zur freiwilligen, außergerichtlichen Streitbeilegung, bei dem die Parteien mit Hilfe der Moderation eines neutralen Dritten – des Mediators – eine eigen­verantwortliche Problemlösung erarbeiten. Der Vorteil der Mediationsverfahren gegenüber gerichtlichen Auseinandersetzungen oder dem Weiterschwelen von Konflikten ist der, dass nach wirtschaftlichen Lösungen gesucht wird, bei denen beide Seiten gewinnen können (Win-win-Situation). Gesichtsverluste können vermieden werden, wodurch die Zusammenarbeit mit Unternehmenspartnern, Übergebern, Nachfolgern und Mitarbeitern weniger belastet fortgesetzt werden kann. Bei der Mediation steht nicht die Vergangenheitsbewältigung im Vordergrund; vielmehr geht es darum, in die Zukunft gerichtete Lösungen zu erarbeiten.

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